Prozessquote im Rahmen der BU-Versicherung – wie gut schneiden die Versicherer ab?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zählt zu den besonders beliebten Versicherungen, wenn Verbraucher danach gefragt werden, wie sie ihr Leben absichern. Bevor eine solche Versicherung abgeschlossen wird, ist es natürlich wichtig, die relevanten Faktoren und Merkmale zu kennen. Vor allem die Prozessquote ist ein Faktor, der entscheidend ist und der aus der Sicht vieler Versicherungsnehmer relevant erscheint. In der Praxis herrscht bei den Verbrauchern oftmals der Eindruck, dass die Versicherungen nicht zahlen und sich dagegen wehren, auch wenn der Anspruch auf Leistung berechtigt ist.
Was lässt sich aus der Prozessquote ableiten?
Die Prozessquote wird oftmals angeführt, wenn es darum geht, dass eine Aussage dazu getroffen wird, wie zahlungswillig die BU-Versicherung ist. Vielfach wird die Annahme getroffen, dass mit einer niedrigen Prozessquote oftmals eine gute Zahlungsmoral der Versicherung bestand hat. In der Praxis sollten Verbraucher jedoch nicht nur auf die Quote achten, sondern auch darauf, welche Bedingungen die BU allgemein bietet und leisten kann.
Die Prozessquote ist ein Wert, der sich jedes Jahr ändern kann, wie aus den Statistiken hervorgeht. Es ist absolut schwer möglich, aus der Prozessquote ableiten zu können, ob es sich um eine gute oder um eine schlechte BU-Versicherung handelt. Die aktuelle Quote kann in der Zukunft in Abhängigkeit von diversen Bedingungen komplett anders aussehen.
Die Bedingungen, die in den Statuten der Versicherung definiert werden können natürlich verschieden genutzt werden und sich auch ändern. Änderungen in den Bedingungen führen dazu, dass eine Versicherung sehr schnell andere Quoten hat. Es ist daher wichtig, dass nicht auf die Quoten geachtet wird, sondern auch auf die Bedingungen. Oftmals werden Bedingungen angepasst, weil man zum Beispiel mit bestimmten Zielgruppen zusammenarbeiten möchte, oder weil man als Versicherer definitiv die Möglichkeit hat, sein Geschäft anders zu steuern.
Wenn es Unterschiede im Geschäft mit neuen Kunden gibt und die Quote hier sinkt, kann dies dazu führen, dass die Prozessquote des Versicherers sich verbessert. Im Zeitraum der ersten 10 Jahre nach Abschluss der Versicherung wird fortlaufend geprüft, ob die Angaben des Kunden stimmen und alle Fragen richtig geantwortet wurde.
Wo erhalte ich aktuelle Informationen zur Prozessquote?
Die aktuelle Prozessquote kann online recherchiert werden. Der so genannte „map-report“ ist ein Informationsdienst, der in der Vergangenheit die Prozessquote der Versicherer mit Schwerpunkt BU ausgewertet. Dabei hat man die Prozesse in das Verhältnis zu den Leistungsfällen gesetzt. Wichtig zu wissen ist, dass man bei diesem Vorgehen zwar eine Quote berechnen kann, jedoch es nicht unbedingt möglich ist, dass man die Qualität der Prozesse bewertet. Das bedeutet, dass die Information fehlt, ob die Prozesse zu Recht geführt worden sind.
Bei MORGEN & MORGEN wird ebenfalls analysiert, wie die Prozessquoten der großen Versicherer im Bereich der BU ausfallen. In der Statistik tauchen jedoch nur Prozesse auf, die geführt worden sind, weil eine Leistung von der Versicherung abgelehnt wurde und der Prozess verloren wurde. Das führt dazu, dass man aus dieser Quote schließen kann, wie oft es vorkommt, dass die Versicherer wirklich einen Prozessgeführt haben, bei dem sie auch noch im Unrecht gewesen sind. In der Praxis ist es wichtig zu beachten, dass die Prozesse oftmals mit einem Vergleich beendet werden. In der Statistik von MORGEN & MORGEN werden diese Vergleichsergebnisse ebenfalls in der Prozessquote berücksichtigt.
Einige Versicherungen und Anbieter werben damit, dass die Prozessquote bei ihnen besonders niedrig ist. Es gilt, sich im Vorfeld ein allgemeines Bild von der Prozessquote zu machen und davon, wie die Märkte für BU-Versicherungen aussehen. Oftmals bewegt sich die Prozessquote im niedrigen einstelligen Bereich, was bedeutet, dass definitiv sehr wenige Prozesse geführt werden. Wichtiger ist, dass auf die Bedingungen der BU-Versicherung geachtet wird und diese untereinander verglichen werden. Auch die Risikothemen und Gesundheitsfragen sind je nach BU unterschiedlich und müssen beachtet werden.
Die Prozessquote sollte mit anderen Kennzahlen und Informationen in Zusammenhang gestellt und analysiert werden. Sollte dies der Fall sein, so kann man definitiv davon ausgehen, dass vieles abgeleitet und ausgewertet werden kann – definitiv ein Vorteil vor der Wahl der BU-Versicherung.
Tipp für den Abschluss der BU-Versicherung: Die Beantwortung der Risikofragen
Risikofragen zählen zu den Fragen, die gerade beim Schadensfall innerhalb der BU analysiert und ausgewertet werden. Die Fragen zum Thema Risiko und Gesundheit sollten in jedem Fall richtig beantwortet werden, da es sonst im Problemfall zu einer Ablehnung der Leistungen kommen kann. In der Praxis ist es bei etwa 1/5 der Versicherungen der Fall, dass die Anzeigepflicht von Risikothemen nicht eingehalten wird und man bestimmte Dinge nicht beantwortet. Das heißt im Klartext, dass ein Versicherungsanspruch nicht besteht, wenn die Fragen zum Risiko und zur Gesundheit falsch bzw. nicht richtig beantwortet worden sind.
Gibt es auch in der Rechtsschutzversicherung eine Prozessquote?
Die Frage, ob es bei der Rechtsschutzversicherung eine Prozessquote gibt, ist insbesondere dann relevant, wenn es um den Vergleich verschiedener Versicherungsangebote geht. Ähnlich wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es auch bei der Rechtsschutzversicherung eine Prozessquote, die Auskunft über die Häufigkeit von Rechtsstreitigkeiten zwischen Versicherer und Versicherten gibt.
Rechtsschutzversicherung Vergleich: Bedeutung der Prozessquote
Bei einem Rechtsschutzversicherung Vergleich ist die Prozessquote ein wichtiges Kriterium, um die Qualität und Kundenzufriedenheit der verschiedenen Angebote zu beurteilen. Eine niedrige Prozessquote in Bereichen wie Arbeits- oder Berufsrechtsschutz kann ein Indiz für eine effiziente Schadenregulierung und eine faire Vertragspraxis sein.
Prozessquoten in bestimmten Bereichen der Rechtsschutzversicherung
In spezifischen Bereichen der Rechtsschutzversicherung, wie dem Arbeitsrechtsschutz oder dem Berufsrechtsschutz, kann die Prozessquote variieren. So kann beispielsweise der Familienrechtsschutz aufgrund der Art der Streitigkeiten eine höhere Prozessquote aufweisen als der Privatrechtsschutz. Dies ist ein wichtiger Faktor für Versicherungsnehmer, die spezielle Rechtsschutzversicherungen in Betracht ziehen.
Die Rolle der Prozessquote im Entscheidungsprozess
Für potenzielle Kunden, die eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchten, bietet die Prozessquote wertvolle Informationen. Sie hilft, die Wahrscheinlichkeit von Rechtsstreitigkeiten mit dem Versicherer einzuschätzen und kann bei der Entscheidung für einen bestimmten Anbieter eine Rolle spielen. Insbesondere in Bereichen wie dem Familienrechtsschutz, in denen emotionale und komplizierte Fälle häufiger vorkommen, kann eine niedrigere Prozessquote ein beruhigendes Signal sein.
Die Prozessquote in der Rechtsschutzversicherung ist somit sowohl für Versicherungsnehmer als auch für Anbieter ein relevanter Faktor. Sie bietet eine nützliche Perspektive für den Vergleich von Versicherungen und hilft bei der Auswahl eines Anbieters, der eine faire und effiziente Abwicklung von Rechtsstreitigkeiten verspricht.