Die Rechtsschutzversicherung fĂĽr Studenten
Studieren wird in Deutschland immer beliebter. Das ist auch kein Wunder, sind die Chancen auf eine gute berufliche Laufbahn mit hohen Verdienstmöglichkeiten für Akademiker häufig besser als für Arbeitnehmer mit einem Ausbildungsberuf. Gegenwärtig sind an Deutschlands Universitäten ca. 1,7 Millionen Studenten immatrikuliert. Dazu kommen noch einmal 930.000 an Hochschulen und Fachhochschulen. Der beliebteste Studiengang ist Betriebswirtschaftslehre (BWL), gefolgt von Maschinenbau, Rechtswissenschaften und Informatik. In Bezug auf eine Rechtsschutzversicherung nehmen Studenten eine Sonderstellung ein. Unter bestimmten Umständen sind sie vielleicht noch über ihre Eltern versichert. Es ist jedoch auch möglich, dass sie bereits ihre eigene Versicherung abschließen müssen. Studenten nehmen zudem im Berufsleben eine Sonderstellung ein. Juristisch betrachtet befinden sie sich noch in der Ausbildung. Das bedeutet, sie haben noch keinen Arbeitsvertrag und meistens nur ein geringes monatliches Einkommen zur Verfügung. Darüber hinaus haben sie als Studierende besondere Interessen, die von denen anderer Versicherungsnehmer abweichen.
Welche Kosten ĂĽbernimmt die Rechtsschutzversicherung?
Zwischen den verschiedenen Anbietern, ja selbst den unterschiedlichen Tarifen desselben Anbieters existieren große Unterschiede, nicht nur in der Art der übernommenen Kosten, sondern auch bei deren Höhe. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Abschluss in einem Online Vergleichsportal für Rechtsschutzversicherungen aktuelle Angebote miteinander zu vergleichen. Einige Gemeinsamkeiten gibt es dennoch bei allen Anbietern und allen Tarifen.
Folgende Kosten werden in der Regel ĂĽbernommen:
- Erstberatung durch einen Anwalt, entweder telefonisch oder via Live Chat
- Kosten fĂĽr den eigenen Anwalt
- Gerichtskosten inklusive Kosten fĂĽr VollstreckungsmaĂźnahmen (beispielsweise Gerichtsvollzieher)
- Gebühren für Sachverständige und Gutachter, Zeugengelder (wenn betreffende Personen vom Gericht angefordert)
- Kosten der Gegenseite wenn der Prozess verloren wird
- Reisekosten bei einer Ladung zu einem Gerichtsprozess im Ausland
- Kosten fĂĽr Dolmetscher oder Ăśbersetzungen bei Gerichtsprozessen im Ausland
- Kosten einer Mediation oder außergerichtlichen Schlichtung (bis zur vertraglich vereinbarten Höhe)
Welche Kosten werden nicht ĂĽbernommen?
- Kosten von Rechtsfällen vor Beginn der Versicherung
- Kosten von Rechtsfällen während der vertraglich vereinbarten Wartezeit
- Verteidigung bei Vorwurf vorsätzlich begangener Straftaten
- Streitfälle vor internationalen Gerichten (nicht zu verwechseln mit ausländischen Gerichten!)
- Streitfälle, in denen es um Patent- oder Markenrechte geht
- Streitfälle um Gewinnversprechen aus Glücksspielen, Wetten oder Lotterien
- Streitfälle für Leistungen, die im Vertrag ausgeschlossen sind
Rechtsschutzversicherungen im Vergleich
Wie sinnvoll ist eine Studenten-Rechtsschutzversicherung
Eine derartige Versicherung ist auf jeden Fall sinnvoll, da Studenten einem hohen Konfliktpotential ausgesetzt sind. Konflikte können zum Beispiel auftreten bei:
- Vergabe von Studienplätzen
- Beantragung von Bafög
- Probleme mit Studentendarlehen
- Klage gegen PrĂĽfungsergebnisse
- arbeitsrechtliche Probleme aus studentischen Beschäftigungsverhältnissen
- Streit um Miete, Kaution oder Nebenkostenabrechnung
- private Schadenersatzforderungen
- Verteidigung bei Verkehrsdelikten
- Einspruch gegen das Erheben von BuĂź- oder Ordnungsgeldern
Die Liste könnte noch lange fortgesetzt werden. Aus einem scheinbar nichtigen Anlass kann sich ein teurer Rechtsstreit entwickeln, der über mehrere Instanzen geführt wird. Ohne die Kostenübernahme durch eine Rechtsschutzversicherung könnten sich die meisten Studenten gar nicht leisten, ihr Recht einzufordern, selbst wenn die Sachlage klar und die Erfolgsaussichten gut sind. Dazu kommt, dass einige Versicherungen Studenten besonders günstige Tarife anbieten.
Eine Rechtsschutzversicherung für Studenten zeichnet sich meistens durch ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Das ist ein wichtiges Argument, das fĂĽr den Abschluss einer solchen Versicherung spricht.
Welche Leistungen sollten im Vertrag enthalten sein?
Bestimmte Leistungen sind durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. Dazu gehören unter anderem das Recht des Versicherungsnehmers, sich einen Anwalt seines Vertrauens selbst zu wählen. Auf Wunsch kann die Versicherung ihm aber auch einen Anwalt vorschlagen. Manche Gesellschaften arbeiten mit Vertragsanwälten zusammen. Versicherungsnehmer, die sich zur Konsultation eines solchen Anwalts entscheiden, erhalten häufig einen Rabatt (oder die Selbstbeteiligung wird nicht in Anspruch genommen).
Fast alle Rechtsschutzversicherungen stellen auf ihren Webseiten Formulare und rechtssichere Musterverträge bereit. Diese können heruntergeladen und bei Bedarf kopiert werden.
Schlichtungsverfahren gehören gleichfalls zu den Leistungen der meisten Versicherungen, allerdings mit Grenzen bei der Kostenübernahme.
Die folgenden Rechtsgebiete sollten in einer Rechtsschutzversicherung fĂĽr Studenten enthalten sein:
- Privat-Rechtsschutz: Versichert sind unter anderem Klagen auf Schadensersatz, Schmerzensgeld, Sachen- und Vertragsrecht (Klagen bei Kaufverträgen), Straf-Rechtsschutz (Vorwürfe fahrlässig begangener Straftaten) und verwandte Rechtsgebiete
- Immobilien-Rechtsschutz: Streitfälle mit dem Vermieter wegen Mieterhöhung oder falscher Nebenkostenabrechnung
- Verkehrs-Rechtsschutz: Dieser Bereich versichert nicht nur Kraftfahrer, sondern auch Fußgänger, Radfahrer und Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Berufs-Rechtsschutz: Hilfreich bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber, beispielsweise wegen Entlohnung oder Urlaub. Studenten sollten darauf achten, dass in diesem Bereich auch geringfügige Beschäftigungen (Studentenjobs) eingeschlossen sind.
Rechtsbereiche der Rechtsschutzversicherung
Empfehlenswerte Ergänzungen zum Rechtsschutz für Studenten
Die oben aufgeführten Bereiche stellen nur eine Art juristischen Grundschutz dar. Aufgrund ihrer besonderen Lebensumstände benötigen Studenten speziellen Schutz, der darüber hinaus geht. Dazu gehören zum Beispiel:
- Studienplatz-Rechtsschutz: Bestimmte Studiengänge sind sehr beliebt und deswegen stark gefragt. Universitäten und Hochschulen reagieren darauf mit Zulassungsbeschränkungen. Mit einer Klage kann sich der Student dagegen zur Wehr setzen und die Zulassung zum Studium vor Gericht durchsetzen.
- Verwaltungs-Rechtsschutz: Dieser Bestandteil der Rechtsschutzversicherung ist für Studenten sehr wichtig. Damit kann gegen Ärger mit dem Bafög, Gebühren und andere Verwaltungsentscheidungen geklagt werden.
- Internet-Rechtsschutz: FĂĽr Studienzwecke oder auch privat sind Studenten viel im Internet und in sozialen Netzwerken unterwegs. Dabei lauern viele Gefahren, von Online bestellten Waren, die nicht geliefert werden ĂĽber Cybermobbing bis hin zu Anzeigen wegen angeblicher Verletzung des Urheberrechts. Wenn dieser Rechtsbereich versichert ist, kann der Student erfolgreich gegen derartige Probleme vorgehen.
- Erweiterter Straf-Rechtsschutz: Diese Ergänzung ist für alle Studenten empfehlenswert, die einen Nebenjob mit besonders viel Verantwortung ausüben. Das trifft beispielsweise auf Babysitter, Nachhilfelehrer oder die Betreuung von Senioren zu. Die Zusatzoption schützt gegen den Vorwurf vorsätzlich begangener Straftaten wie Diebstahl, Betrug, Hausfriedensbruch oder Beleidigung.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Fazit
Eine Rechtsschutzversicherung für Studenten ist nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, weil Studenten, sobald sie einen offiziellen Wohnsitz außerhalb des Elternhauses anmelden nicht mehr zum Kreis der versicherten Personen gehören. Studenten sind vielen Konflikten ausgesetzt, die zu hohen Kosten führen können. Davor schützt eine Rechtsschutzversicherung. Die besten Angebote lassen sich auf Onlineportalen für Versicherungsvergleiche finden. Dort können Interessenten bequem und schnell Angebote verschiedener Gesellschaften miteinander vergleichen.